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Zeichen der Zeit
 
     


Am  29. Januar 2011 um 17:41 lief der Planet Uranus über den Frühlingspunkt — 0° Widder im tropischen Tierkreis — und beginnt, bezogen auf die Erdbahn, einen neuen, etwa 84 Jahre dauernden Zyklus. Uranus ist der aktuelle Schrittmacher der Entwicklungen und Veränderungen des menschlichen Lebens, deshalb weist er die für ein durchschnittlich langes Menschenleben signifikante Umlaufzeit von 84 Jahren um die Sonne auf. Und wir spüren es heute alle: Eine neue Ära beginnt!

Mit Blick auf die zyklische Tragweite dieses Wiedereintritts des Uranus in das erste Zeichen des Tierkreises sollte man nicht damit rechnen, dass der zeitgleiche weltweite Aufstand der Menschen (mit Schwerpunkt in Nordafrika und Nahost) gegen Korruption, Diktatur und Bevormundung nur eine kurze, vorübergehende Angelegenheit über ein paar Monate wäre. Denn mit diesem astronomischen Ereignis sind auf Dauer sehr viel weitgehendere Veränderungen in der menschlichen Gesellschaft und in allen Bereichen des Lebens zu erwarten.

Die anstehenden Weiterentwicklungen betreffen auch die Astrologie. Die erste auf  astrohistory.de  durchgeführte Revolutionierung zeigt in bewusster Abhebung von klassischen Regelwerken eine neue astrologische Zuordnung der Planeten der Heliosphäre zu den Zeichen des Tierkreises. Und in konsequenter Anwendung der Logik der 64 Zeichen des I Ging eröffnen sich die Perspektiven der Astrologie von nun an auf deutliche und strukturell einleuchtendere Weise als bisher. Anhand von zwei Beispielen wird diese zeitgemäße Methode der Astrologie der Heliosphäre hier zum ersten Mal veröffentlicht: Zunächst der Eintritt von Uranus in das Zeichen Widder 2011, daraufhin der einen Zyklus zuvor erfolgte des Jahres 1927.

 

     Abbildung 1: Uranus —> 0° Widder, 2011

    "Revolution" war in den ersten Monaten 2011 der wohl meist-erwähnte Begriff in den Medien. Die konsequente Logik dieser Tatsache beinhaltet die Frage nach: "wann springt der Funke nachhaltig auf Europa und Deutschland über?". In den ersten Wochen nach den geglückten Revolutionen der Bevölkerung in Tunesien und Ägypten, aktuell nach dem langwierigen Verlauf des Aufstandes gegen Gaddafi in Libyen und dem Desaster von Fukushima, führt uns ein astrologisches Mandala (das einen stilisierten bildhaften Eindruck von der besonderen Zeitqualität des Uranus-Transits über den Frühlingspunkt wiedergibt) die schwierige Wahrheit vor Augen, dass die Gemüter längst überall entzündet sind und sich momentan lediglich weiter auswirken, weil nach heliozentrischen astrologischen Prinzipien dieser Funke den gesamten Globus unseres Planeten schon erfasst hatte, als sich das alle 84 Jahre wiederkehrende astronomische Phänomen Ende Januar 2011 ereignete.

    Das im Januar ausgebrochene nahezu globale revolutionäre Treiben lässt sich in Kenntnis der planetaren Konstellationen dieses Epoche-Kosmogramms durchaus nicht lediglich auf die Entfaltung der zarten Wurzeln der "Jasmin-Revolution" von Tunesien über Ägypten nach Libyen und in weiteren arabische Staaten — mit deutlichem Echo in China — beschränken. Weltweit schwingen sich die Menschen zu neuen und dynamischeren sozialen Einstellungen auf. Auch in Kroatien, Italien und den USA wird jetzt massiver gegen Korruption und Staatsausbeutung gewisser elitärer Kreise und Regime demonstriert. In Deutschland kündigte sich diese Stimmung bereits im Herbst 2010 an, mit den spektakulären Demos entlang der Castor-Transport-Strecke und gegen den ehrgeizigen Neubau eines futuristischen Bahnhofs in Stuttgart. In Berlin gingen dann Ende Januar / Anfang Februar Tausende wegen der angekündigten Räumung eines alternativen Wohnprojektes auf die Straße. Die Großdemonstration am 29. Januar geriet faszinierender-weise genau während der Minuten des exakten Übergangs von Uranus über den Frühlingspunkt um 17 Uhr 41 vollends zum Aufruhr, bei dem im Lauf des Abends 40 Polizisten verletzt wurden[1].

 

 

Das zentrale Zeichen

    Das Symbol im Zentrum des Kosmogramms (Abbildung 1) versinnbildlicht den aktuellen Eintritt des Planeten Uranus über den Frühlingspunkt in das Tierkreiszeichen Widder. Es entstammt dem Zyklus der 64 I-Ging-Hexagramme einer altertümlichen Symbolsprache auf der Jahrtausende alte asiatische Kulturen gründen. Kulturen mit archaischen Schriftzeichen, wie sie in den Ländern des Fernen Ostens bis heute verbreitet sind; Hieroglyphen, die den Kosmos unserer irdischen Natur schon früh ganzheitlich beschrieben haben. Der komplette Satz der 64 Zeichen erfüllt als Außenring in jedem astrohistory-Kosmogramm die Funktion eines Feldersystems zusätzlich zum Kreis der 12 Tierzeichen, ähnlich wie die aus der klassischen Astrologie bekannten Erdraumfelder ("Häuser"), jedoch mit um ein Vielfaches differenzierterer Aussagefähigkeit[2].

  Abbildung 2 : Schriftzeichen für I-Ging-Hexagramm Nr. 49, Die Revolution / Die Mauser.

Das vorliegende zentrale Zeichen heißt im profanen Schriftchinesisch "Leder", oder als Verb "verändern, transformieren", deshalb auch "häuten" und "mausern" — außerdem"jemanden seines Postens entheben, entlassen, degradieren". Im Zusammenhang mit der Benennung zyklisch wiederkehrender sozialer Konflikte — die das Buch der Wandlungen (I Ging), eine der "heiligen" Schriften Asiens, als 8 x 8 Trigramme = 64 Hexagramme abbildet, entsprechend den 64 schwarz-weißen Feldern des Schachspiels — bedeutet es "Wege zum Umsturz, Revolution, Erneuerung".

 

 

 

Die Ringe des Kosmogramms

    Der an den zentralen Kreis angefügte Ring hebt die in der inneren Heliosphäre gelagerten Planetenkräfte hervor; erstens das Helio-Barycenter; zweitens Merkur; drittens Venus; außerdem den Erdnahen Asteroiden Cruithne, sofern er sich auf seinem Sonnenumlauf innerhalb der Erdbahn befindet. An diesen inneren Ring fügt sich der tropische Tierkreis mit Positionen der Erde und gegebenenfalls von Erdknoten und rechnerischen Punkten. Den nächst-äußeren Ring teilen sich alle Himmelskörper außerhalb der Erdbahn wie Mars, Ceres + Ceresgürtel-Asteroiden, Jupiter, Saturn, der Bahnkreuzer Damocles, die Centauren und die äußeren Planeten und Planetoiden der Heliosphäre. Im abschließenden Kreis der 64 I-Ging-Hexagramme sind Positionen von auffälligen Sternen angedeutet, die sich in Konjunktion mit Planeten befinden und dadurch deren Prinzip besonders betonen.

 

 

Pluto und der Kugelsternhaufen Messier 22

    So repräsentieren die dem Zeichen Fische zugeordneten Asteroiden und Kleinplaneten im Kuiper-Gürtel, namentlich Pluto und Eris, das Prinzip des Wandels und aller Veränderungen mit kollektiven bis kataklysmischen Ausmaßen. Pluto ist einer davon — einer der wichtigsten. Er befindet sich im 6ten Grad Steinbock nur noch etwa 3 Grad (März 2011) entfernt von M22, dem bekannten Kugelsternhaufenim Sternbild Schütze [3]. Die australische Astrologin Bernadette Brady sieht M22, genannt "Facies", als eine Kraft, die dem durchdringenden Blick eines Scharfschützen und dem Laser-Strahl einer tödlichen Waffe gleiche und sie assoziiert damit im Allgemeinen das Prinzip der Rücksichtslosigkeit, speziell aber auch die rücksichtslose Durchsetzung von Anordnungen politischer Führer, denen in der Regel eine größere Anzahl Menschen zum Opfer fällt [4]. Im Zusammenhang mit dem Gesellschafts-verändernden Pluto lässt sich diese Konstellation für das Jahr 2012 relativ eindeutig interpretieren — allerdings nicht so einfach formulieren ohne in der Zwerchfellgegend beunruhigende Nebeneffekte auszulösen — zumal die Pluto-Facies-Konjunktion mit einem Quadrataspekt einhergeht, den Uranus in den nächsten Jahren auf Pluto wirft (das heißt, darüber sollten wir nochmal gesondert nachdenken lassen, an anderer Stelle)!                                                 

   Abbildung 3: Planeten, Aspektzahlen und Domizile des heliozentrischen Tierkreises  

     Aber was bedeutet ein Quadrataspekt eigentlich? Nach dem heliozentrischen Astrologie-Konzept von astrohistory.de zeigt das Quadrat einen zugespitzten und Richtung-ändernden Konflikt, der sich konkret in der Realität manifestiert, wobei die Art dieser Manifestation abhängig ist von der Stellung und den Aspekten der Erde (die vierte Kraft im Tierkreis). Im vorliegenden Fall befindet sich die Erde im ersten Drittel des Löwe-Zeichens und verleiht dadurch in diesem Fall allen Quadrataspekten eine feurige, kämpferische und idealistische Qualität und eine, die vom kosmischen Zustand des Planeten Mars beeinflusst wird, weil Mars als fünfte Kraft der Heliosphäre sein Domizil — und damit den Bereich der ihm verwandten Wirkung — im fünften Tierkreiszeichen Löwe hat.

 

 

Die Aspekte

    Der am stärksten betonte Aspekt dieses Ingress-Kosmogramms ist das abnehmende Quadrat, das Venus aus dem Jupiterzeichen Waage auf Pluto wirft. Venus steht für die individuelle Darstellung einer sozialen Rolle, das persönliche Rollenspiel, welches im Allgemeinen alle Ebenen individueller Kommunikation umfasst, somit Veranlagung und Verhalten in jeder möglichen Art materiellen, sinnlichen, geistigen und spirituellen Ausdrucks und Austauschs von Mensch zu Mensch. Genau umgekehrt zur klassischen geozentrischen Regel findet deshalb die Venus in der heliozentrischen Astrologie ihr Domizil im Luft-Zeichen Zwillinge, während Merkur das Zeichen Stier verkörpert. Hier nun ist das Venus-Pluto-Quadrat nach dem sekundengenauen Mars-Saturn-Trigon der stärkste Hauptaspekt, weil Venus bereits 0,04° vor dem rechnerisch exakten Aspekt-Ort steht[5].

     Um dem gerade für Laien äußerst abstrakt erscheinenden Wirrwarr an Linien und Mustern im Kosmogramm eine sinnvolle Bedeutung zu entnehmen, müssen die Aspekte genauer, das heißt vor allem, systematisch untersucht werden [6]. Gerade die Tatsache, dass in einem astrologischen Kosmogramm — besonders je länger man es auf sich wirken lässt — irgendwann alles mit allem verknüpft zu sein scheint, erfordert eine klare Ausarbeitung der eigentlichen Besonderheiten, die einen berechneten Zeitpunkt charakterisieren. Neben dem Kosmogramm ist deshalb die Erstellung der dazu gehörenden Aspekttabelle unerlässlich. Ein weiteres verwertbares Resultat bietet die Exaktheits-"Hitliste" der genauesten Aspekte (rechts oben in derAbbildung 4).

                                      Abbildung 4 : Aspekttabelle Uranus Konjunktion 0° Widder, 29.01.2011, 16:41 UT

     Wir entnehmen ihr, dass "Venus  3/4  Pluto" drittstärkster Aspekt ist und somit zweitstärkster Hauptaspekt. Alle feineren Winkel unter 30° Länge können als "Nebenaspekte" bezeichnet werden, wenn sie eine höhere Zahl im Nenner des Winkelverhältnisses tragen als 12. Gemäß der Rolle und Bedeutung des "Venus-Faktors", wie im vorletzten Absatz geschildert, sind bei Venus im Quadrat zu Pluto im aktuellen Zusammenhang dramatische Eskalationen in zwischenmenschlichen Bereichen zu erwarten, die Ebenen der Kommunikation unter den Menschen mit eingeschlossen. Ein Blick in Ebertins "KdG", das leider bis heute mangels Alternativen einzige straffe Grundlagenwerk zur Analyse von Planetenzyklen, offenbart unter "Venus/Pluto"-Verbindungen die etwas beschränkt angelegte Formel: "Fanatische Liebe, Wollust"[7]. Einen Aspekt, der fanatisches Verhalten oder dergleichen Methoden im Umgang miteinander ankündigt, dürfen wir daraus dennoch ableiten. Um den Aspekt aber hinsichtlich seines speziellen Themas genauer einschätzen zu können, fehlt noch ein wesentlicher Baustein.

 

Deutung der Aspekte

      Eine konsequente Methode, Aspektwinkel zuverlässig zu deuten, bietet die Technik, den Grad im Tierkreis zu analysieren, der Mittelpunkt der Winkelstrecke ist: den Aspektscheitel. Berücksichtigt man dabeidie epochalen Lebenswerke der beiden amerikanischen Astrologen Rudhyar [9] und Jones[10], deren bemerkenswertes Verdienst es war, die Grundlagen zur Deutung der 360 Tierkreisgrade umfassend und äußerst sorgfältig neu zu definieren (als die so genannten "Sabischen Symbole"), wird man unter Hinzunahme der Deutungsschlüssel dieser Grade feststellen, dass ein Aspekt für sich genommen, dort an seinem Mittelpunkt, ein wirklich signifikantes Bild entstehen lässt, welches die dazu gehörende Situation treffend charakterisiert. Auf unser Venus-Pluto-Quadrat angewendet, findet man den Aspektscheitel auf 21° Skorpion. Das Bild dieses Grades zeigt einen Soldaten, der sich aus Gewissensgründen Befehlen widersetzt. Rudyar leitet aus diesem Motiv die couragierte soziale Grundhaltung ab, sich wenn nötig den autoritären Prinzipien einer "aggressiven Gesellschaft" entgegenzustellen und mutig die unvermeidlichen Konsequenzen in Kauf zu nehmen [11].

      Wenn wir jetzt die bisherigen Informationen rekapitulieren — und daraufhin die Deutungen der Grade untersuchen, in denen die beiden Kraftpole des Aspekts, Venus und Pluto, zu finden sind — versetzen wir uns zugleich in die Lage, die Bedeutung dieses Aspekts — zunächst für sich genommen — als ein Bild, eine Szene, vielleicht als einen kurzen Gedanken-Trailer vor unserem geistigen Auge entstehen zu lassen. Pluto als der langsamere und damit dominierende planetare Kraftpol des Aspekts durchschreitet 6° Steinbock, von Rudhyar interpretiert als eine Art Zwangspause, in der abschließendes geregelt und Bilanz gezogen wird. Venus als der schnellere und lebendigere Pol beschreibt in 6° Waage die Fähigkeit, ideale Ziele zu visualisieren und zu konkretisieren. Venus, Pluto und der Scheitelgrad ihres Quadratverhältnisses zusammen genommen vermitteln dann das Bild eines (oder mehrerer?) Menschen, durch gewisse Umstände gezwungen, einen konspirativen Plan in dem entschiedenen Bewusstsein zu entwerfen, dass dessen Umsetzung Widerspruchsgeist und engagiertes, vielleicht verzweifeltes, ultimatives, wenn auch nicht unbedingt verantwortungsloses Handeln verlangen wird.

      Szenarien wie in Kleists Novelle "Michael Kohlhaas", die Schicksale der Geschwister Scholl, des Grafen Stauffenberg, nicht zu vergessen des Attentäters Georg Elser sowie tausender Widerstandskämpfer gegen die Nazis oder andere totalitäre Regime mögen einem in den Sinn kommen, doch letztlich bedingt hier immer auch, ebenso wie beim bekannten Beispiel jenes Physikers, der in seinem Versuchsaufbau die Elektronen entweder als Welle oder als Teilchen wahrnimmt, der persönliche Blickwinkel des Betrachters das jeweilige Ergebnis einer solchen Untersuchung.

     Zweifelsohne objektiv sind die Positionen der Planeten und Sterne im heliozentrischen oder galaktischen Bezugsrahmen. Demgegenüber subjektiv deren Interpretationen oder Auslegungen, z.B. durch einen Astrologen! Da es kaum 'wissenschaftlich' zu nennende Standardisierungen für astrologische Aussagen gibt, verlassen sich die meisten Astrologen auf die Rezepte, die von den Regeln der klassischen Astrologie ausgehen, doch deren Basis, das geozentrische Weltbild des Ptolemaios ist objektiv widerlegt, spätestens seit Kopernikus und Kepler zuverlässige Beweise lieferten für die Gültigkeit der heliozentrischen Gesetzmäßigkeiten der Planetenbewegungen unseres Sonnensystems.

      Im Rahmen der in der Antike als gültig erkannten Daseinsvoraussetzungen öffnete die alte geozentrische Astrologie zwar das Tor zu einer geheimnisvollen Burg des Wissens und der Wahrheit — doch der Wissenssucher gelangte von dort leider nicht wirklich über die Kellergewölbe hinaus. Nach damals üblichen Denkmustern durchaus wissenschaftlich und objektiv, eine Entscheidungshilfe von himmlischer Legitimität, hielten die Machthaber sie sogar für gefährlich genug, sich möglicherweise gegen sie selber richten zu können, so dass sie sie entweder verboten oder eifersüchtig für sich behaltend exklusiv nutzten, oder gelegentlich auch beides. Die Astrologie der Heliosphäre, einmal veröffentlicht und von ihren Prinzipien her verstanden, kann uns allen neue Dimensionen der Erkenntnis und Voraussicht eröffnen. Möglicherweise erkennen Astrologen plötzlich, dass diese Prinzipien auch eine Bereicherung für die geozentrischen Horoskope bieten. Es liegt jetzt an uns, im Bewusstsein dieses neuen Wissens zu handeln.

     Denn was heute immer noch, wie eh und je, auf dem Spiel steht, ist die sichere Entscheidung zwischen richtigem und falschem Handeln. Hierfür eine verantwortungsbewusste Hilfe anzubieten, war und ist eine der wesentlichen Aufgaben der Astrologie. Für Präsident Truman, mit Atombombenabwürfen über Japan den für die Amerikaner opferreichen Weltkrieg zu beenden, ist aus globaler und humanistischer Perspektive eine desaströse Fehlentscheidung gewesen, mit unabsehbaren negativen Konsequenzen. Vielleicht wussten Truman und seine Zeitgenossen einfach noch zu wenig über die mit der Kernspaltung verbundenen Folgen radioaktiver Verseuchung über alle nationalen Grenzen hinaus, um global verantwortlich handeln zu können, außerdem befanden sie sich ja vermutlich in einer Zwangslage. Massenmord als Friedensinitiative? Heute sollte sich eigentlich keiner mehr solche Derbheiten leisten dürfen, bis Ende des 20. Jahrhunderts und in manchen Staaten bis heute, erachten es staatliche Führer und Regierungen als völlig selbstverständlich, mal eben einige Menschen erschiessen zu lassen. Aber was tun? Was sollen wir angesichts unserer aktuellen Zwangslagen beachten oder überhaupt erst mal lernen — und was hat das mit heliozentrischer Astrologie zu tun?

     Je weitreichendere Räume des Wissens sich die Menschheit mit der Zeit erschließt, umso zahlreicher werden auch die Faktoren, die im Rahmen solchen Wissens beachtet und womöglich verantwortet werden müssen, selbst wenn sie dem menschlichen Bewusstsein einen Spagat abverlangen zwischen den Widersprüchlichkeiten subjektiver Ansicht und objektiver Sachlage. Das geht bis zu einem Punkt, wo der Einzelne im Extremfall aufgeben muss, und zugeben, dass er die Anzahl der Attribute einer Sache nicht mehr alleine oder ohne weitreichendere Auseinandersetzung überblicken kann. Immerhin gibt es noch jenseits aller Wissenschaftlichkeit ein besonders radikales Ereignis in jedes Menschen Leben, das alle subjektiven Ansichten und seine beschränkten Beurteilungen zuverlässig objektiviert: das ist der Tod. Der Moment der ultimativen Wahrheit, in dem jedes Leben Seele mit dem Sonnenlicht verschmilzt und aufgeht im Kollektiv der Sternen-Seele. Der Tod, und damit die Erkenntnis von Wahrheit und Sinn des Lebens, ist die vitale Erfahrung dieser Relativierung egozentrischer Anschauungen, die nicht nur die Konfrontation mit der individuellen Endlichkeit mit sich bringt, sondern, wenn man diese Erfahrung persönlich macht, potenziell in der Lage ist, erste Ansätze von Objektivität im Bewusstsein herzustellen. 

      Dieses transzendentale Erlebnis existiert in jedem von Geburt an mehr oder weniger bewusst ausgeprägt. In früherer Zeit vermutlich als eine demütige und oft religiös motivierte "Fürchtigkeit" empfunden, die, unter dem Joch strenger moralischer Konventionen, eine radikale ethische Entscheidung forderte, wird inzwischen lieber von "Respekt" gesprochen und die Fähigkeit zu sozialer Rücksicht oder tolerantem Akzeptieren gemeint. Aber wir sollten dann doch diese besondere Erfahrung, oder besser: Instanz des Bewusstseins korrekterweise bei ihrem wirklichen Namen nennen, als das 'Gewissen'. Wir wissen: Abgeordnete  unserer parlamentarischen Volksvertretung (im Gegensatz zu Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Wissenschaft) sind gänzlich ihrem Gewissen verpflichtet, was ihre Verantwortlichkeit und ihre Entscheidungen betrifft[12]. Aber wonach richten sie sich wohl, wenn ihre Entscheidungen wie so oft nahezu einmütig den Interessen von Förderern aus einflussreichen gesellschaftlichen Gruppen oder dem Fraktionszwang ihrer Partei folgen?  Folgen sie dann wirklich ihren Idealen, die sie vielleicht einst Volksvertreter werden ließen? Gehorchen sie ihrem Gewissen oder vielleicht eher quasi-okkulten "grauen Eminenzen" eines wiedergekehrten Baals-Kultes, die ihren Willen und ergo ihre Möglichkeiten beeinflussen, mit der reinen Instanz dieses Gewissens Kontakt aufzunehmen? 

     Für die ethische Einstellung der kardinalen Waage-Venus im abnehmenden Quadrat zu Pluto bestimmend sind unvermeidlich einmal das Gewissen, zum anderen das Bewusstsein vom Wert einer Umkehr von und aktiven Konfrontation mit konventionellen Behaviorismen [13]. Bewusste Abkehr vom korrupten Verhaltensreflex à la: wes' Brot ich ess, des Lied ich sing! Oder auch Abkehr von bequemem Opportunismus, der aus Angst vor Bestrafung wegen eines Ausbruchs aus der Konformität brav, still und selbstverachtend geübt wird. Deshalb werden sich viele Politiker um ihrer Glaubwürdigkeit willen in Zukunft nach neuen Prämissen orientieren müssen. Und weil sterben für alle, deren Zeit dafür noch nicht gekommen ist, nicht in Frage kommt, hilft nur eine, von uns Lebenden aus gesehene, jenseitige kosmische Sicht aus der Nabe auf die Felgen des Zeitenrades, um zu lernen, das subjektive Bewusstsein in Richtung objektiver Bewusstheit zu öffnen. Und weil auch die rituelle Befragung der Ahnengeister für die meisten nicht mehr in Frage kommt, außerdem dem Anspruch nach ganzheitlicher oder globaler Objektivierung nicht wirklich gerecht wird, darf sich darauf gefreut werden, unsere astronomischen Möglichkeiten zu nutzen, und das eigene Leben aus der Perspektive der Astrologie der Heliosphäre zu betrachten — sozusagen "von oben".     

     Wollen wir aber noch mehr wissen über das Aspektgefüge des heliozentrischen Kosmogramms unserer neuen historischen Epoche — und wir wollen mehr wissen, wenn wir uns für die Wahrheit hinter den Schleiern der Realitäten interessieren! — sollten wir den Signifikatoren der Zeichen Beachtung schenken, die jenen Tierkreiszeichen verwandt sind(Abbildung 2), in denen sich Venus, Pluto, die Erde als Signifikator der Quadrate und der Aspektscheitel des Venus-Pluto-Quadrats aufhalten: für Waage Jupiter, für Steinbock Neptun; die Erde (inkl. Mond) im Löwen projiziert die Wirklichkeit des Mars, und der Scheitel des Venus-Pluto-Aspekts im Skorpion unterliegt den grundlegenden gesellschaftlichen Normen, sowie dem gesamten Komplex aus staatlichen Regeln, Ausschlusskriterien und Tabus und ihren zeitweisen Belastungsproben, repräsentiert von Saturn. Denn so wie Uranus und das Tierkreiszeichen Schütze gesellschaftlichen Fortschritt und individuelle Fortbewegung mit kollektiven Mitteln bedeuten können, so bestehen Saturn und Skorpion auf verbindliche, feste Regeln und stabile oder sichere kollektive Formen, Muster und Prinzipien. Dazu gehören auch die Begrenzungen unseres Daseins innerhalb der für die materielle Wesens-Form (Merkur) gültigen Lebensbedingungen — halten wir uns vor Augen, dass 3 Sonnenumläufe des Saturn zu jeweils 28 Jahren einem Uranusumlauf von 84 Jahren entsprechen! — , dazu gehören schließlich auch solche Instanzen des Bewusstseins wie Angst, Egoismus (Abschottung) und nichtsdestotrotz das Gewissen.   

     Saturn befindet sich in einem Grad, bei dem es um die Konzentration und Verwertbarkeit von Rohstoffen aller Art geht, im Luft-Zeichen Waage bis hin zum Rohstoff Wissen und Information. Venus orientiert sich daran, indem man sie in die applikative Konjunktion mit Saturn laufen sieht. Beide Planeten befinden sich in Waage unter Leitung Jupiters im Widder, der kurz vor Uranus einen neuen 12jährigen Tierkreiszyklus begonnen hat. Sein Gradsymbol 11° Widder zeigt das Oberhaupt eines Volkes und er befindet sich kurz vor der Opposition — etwa 85 Gradminuten — zu Saturn, womit die Herrscherkreise eindeutig von der Wissenssuche mit betroffen sind (ebenso ihrerseits versuchen, Informations- und Kommunikations- oder sonstige Rohstoffquellen im weitesten Sinn unter Kontrolle zu bringen, siehe die Diskussionen um WikiLeaks ab 2010). Der Aspektscheitel der Jupiter-Saturn-Opposition symbolisiert Forschung und Nachforschung "auf allen Ebenen", was allemal an die Internet-Aktionen investigativen Revolutions- oder Volksjournalismus erinnert, die nicht nur in Ägypten den Aufständischen erlaubten, die ganze Welt via Web an ihrer Lage teilhaben zu lassen, sondern zudem zwei Wochen nach dem Uranus-Ingress in Deutschland tausende in dem Ehrgeiz vereinte, kurioserweise ausgerechnet die Doktorarbeit des Verteidigungsministers ins Visier zu nehmen und als Plagiat zu entlarven, was, wie wir alle gesehen haben, sehr rasch dessen Rücktritt bewirkte.

     Wie Jupiter steht auch Mars im Gegenzeichen seines Domizils, auf 11° Wassermann, kurz nach der Konjunktion mit Ceres, im Sextil zu Jupiter, im Gradminuten-genauen Trigon zu Saturn und in Opposition zur Erde. Merkur als allgemeiner Signifikator der Oppositionen im mittleren Dekanat des Schützen symbolisiert selbstbewusste Stärke bei der Verteidigung idealer Werte, individuellen Widerstand und Beharrlichkeit. Uranus und Schütze sind die Gegenpole von Venus und Zwillinge, insofern die Metaebene individueller Kommunikationsmethoden, deshalb kollektive technologische Strukturen der Kommunikation, von allem was sich schnell bewegt, Rad oder Flügel, Strom oder Radiowellen bis hin zu Waffen, auch in geistiger Hinsicht. Merkur ist der Mensch an sich, mit allen seinen individuellen Attributen oder auch sein Lebensweg und persönliches Tao. Aus seiner Stellung im Uranus-Zeichen Schütze geht in jedem Fall hervor, dass die Umwälzungen, die der neue Uranus-Zyklus hervorbringt, das Individuelle als Wert an sich in wesentlicherer Weise betreffen und hervorheben werden, übrigens in Kontrast zum "Massenwahn" des vorhergegangenen Uranus-Zyklus, der von nun an als Epoche der Gleichschaltung, der korrupten Syndikate und machtgeilen Diktatoren in die Menschheitsgeschichte eingegangen sein sollte.

     Der Beginn eines neuen Mars-Ceres-Zyklus im zweiten Drittel des Wassermann ("Überfahrt" [14]) beschert erneuerte Absichten in Bezug auf kulturelle Entwicklungen und Produktionsverhältnisse, die den Charakter einer Mission oder Suche annehmen können und diverse unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen in ihren Bann ziehen. Die Mars-Ceres-Konjunktion mit Sextilen zu Merkur im Schützen und Jupiter im Widder bildet auch den Mittelpunkt zum separativen Merkur-Jupiter-Trigon. Indem dieses Schütze-Trigon dem Menschen "die Tür weist", führen ihn seine Absichten über sich selbst hinaus, so oder so: Die momentan scheinbar zurückgestellte bemannte Weltraumfahrt wird neue 'blühende Landschaften' auf außerirdischen Kontinenten versprechen und Himmelsstürmer vom Schlag eines Neil Armstrong — den ein Mars-Ceres-Quadrat im heliozentrischen Geburtsbild auszeichnet — werden als Vorhut die weiten Räume des "Hades" besiedeln. Der Signifikator des Wassermannzeichens, Quaoar [15], befindet sich währenddessen im dritten Schütze-Dekanat und damit noch für die Dauer dieses Jahrzehnts, an dessen Anfang wir erst stehen, extrem unter Druck. Insofern werden Sachzwänge, denen zuvor einzelne oder einzelne Gruppen, gelegentlich auch einzelne Nationen unterworfen waren, weiterhin globale Ausmaße annehmen, was in der derzeitigen Auseinandersetzung um die "Lösung der Frage der Endlagerung" [16] radioaktiver Abfälle schon akut zum Vorschein kommt. Vermutlich wird man irgendwann das Unangenehme mit dem Pragmatischen verbinden wollen und versuchen, den Atommüll jenseits des Erdorbits auszulagern.

     Mit Merkur im Schützen wird Mensch nicht mehr aufzuhalten sein und der 3/16-Aspekt[17]zu Venus lässt ahnen, dass er ein 'geborener Umstürzler' werden wird. Die Botschaft des zentralen Zeichens des Kosmogramms (Abbildung 1: Uranus –> 0° Widder 2011, im zentralen Kreis das I-Ging-Hexagramm Nr. 49), zusammengesetzt aus den Positionen von Merkur und Venus in ihrem Verhältnis zur Erde, vermeldet eine vollständige innere und äußere Erneuerung der Welt durch revolutionäre globale Veränderungen. Es enthält allerdings auch ein permanentes Menetekel, ein mystisches Omen, denn nicht nur die Ereignisse Anfang 2011 flammen in seinem Rahmen auf, es ist auch die zu erwartende Zeitqualität der kommenden 84 Jahre und ihre Etappen, die das gesamte Kosmogramm astrologisch in sich birgt.

Aspekte der Zeit

     Ereignisse in der Zukunft sind zwar nicht in erster Linie dazu da, vorhergesehen, sondern vor allem, um gelebt zu werden. Ähnlich wie die Meteorologie kann aber die Astrologie Rahmenbedingungen sondieren, welche mit zukünftigen Zeitpunkten einhergehen und das dann in symbolischen Bildern formulieren, wie wir es vom Orakel von Delphi kennen. Manch begabter Mensch mag auf dergleichen Fundament sogar seine Intuitionen und Inspirationen so präzise entwickeln, dass diese das Kommende treffend charakterisierten. Aber könnte es dadurch nicht auch bewusst verhindert werden und den Hellseher Lügen strafen, nicht obwohl, sondern weil er es vorhergesagt hatte? Für einige Anlässe wäre das vielleicht dennoch gut und gerechtfertigt, für andere jedoch gleichermaßen nicht. Allerdings sollten solche Überlegungen die Astrologie und ihre verschiedenen Möglichkeiten nicht unnötig problematisieren. Für Journalisten, Erfinder, Historiker, Dichter, Musiker, Philosophen und viele andere kann sie einfach als ein reicher Fundus an Ideen dienen. Eine Quelle, deren Ströme sich in Aktualität verdichten, wenn man in der Zeit voraus denkt und umgekehrt, wenn sich die kristallisierten Indizien von etwas, das stattgefunden hat, in ihrer Entwicklung nachvollziehen lassen bis zu einem besonderen Zeitpunkt ihrer Entstehung, dem sie entsprungen sind. So unterstützt sie uns "Fünklein Mensch"  (Jakob Böhme) bei vorausschauenden Überlegungen, was an entscheidenden Etappen historischer Übergänge nützlich wäre, nämlich uns mehr über die Konsequenzen unseres Handelns nachdenkend auseinander zu setzen, in beiderlei Richtung: in vorausblickender Vorbereitung und in reflexiver Erkenntnis.

     Es ist tatsächlich schon ein Vorteil angesichts der Probleme, die die Menschheit momentan auf sich zukommen sieht, wenn es gelingt, einem weiteren Kreis von Leuten die Logik einer zyklischen Entwicklung der Geschichte nahe zu bringen, wo doch die Vorstellung eines linearen Zeitstrahls heute immer noch maßgeblich scheint, wenn Wissenschaftler und ihr Publikum Ausblicke auf Chroniken des Werdegangs unserer Spezies unternehmen. Zeit ist Bedingung für Entwicklung und deshalb haben wir keine adäquate Vorstellung von den Möglichkeiten und den Bedingungen dieser Entwicklung, solange wir nicht in der Lage sind, Zeit und die mit ihr einhergehenden Phänomene der Wandlungen und Metamorphosen als ein dem Aufbau unserer Natur und ihren Gesetzen innewohnendes Element zu begreifen, das von den Rhythmen der Planeten-Zyklen moduliert wird. Unseren Zeitbegriff zu optimieren, verlangt, ihn zu objektivieren — oder, wie es Rudhyar ausgedrückt hätte, ihn zu "planetarisieren" (in Anlehnung an eines seiner Werke: "The Planetarization of Consciousness").

     Dahinter existiert ein Element aus sehr vielen Bausteinen, in "der Zeit" — die besser mit "die Zeiten" beschrieben wäre — als eine komplexe zyklische oder spiralige, natürliche Struktur erkennbar, mit diversen Facetten und Bezugsebenen. Uranus, dessen Zyklus im Verhältnis zum Frühlingspunkt die gesellschaftlichen Richtungsänderungen im Rahmen weltpolitischer epochaler Schritte anzeigt, ist nur eine Perspektive von vielen Dutzenden möglichen, aber er hat seinen konkreten Platz und seine Bedeutung wegen des deutlichen Bezugs zu den menschlichen Lebensphasen, die in einem Zeitraum von 84 Jahren in 12 siebenjährigen Phasen ablaufen. Durch das Verhältnis zur tropischen Tierkreisebene, die vom Frühlingspunkt ausgeht,  ist die Bahn jedes der 12 Hauptplaneten der Heliosphäre in Bezug zur irdischen Realität gesetzt, was in der Positionsbezeichnung zum Ausdruck kommt, die in Abbildung 4 jedem Planetensymbol beigefügt ist. Durch seine Position in einem der 30 Grade eines Tierkreiszeichens befindet sich damit jeder der Planeten schon in seinem Grundzyklus in einem mehr oder weniger deutlichen Aspekt zur Realität.

   Abbildung 5 : Beispiel Sternfigur 7. — Septil-Aspekte werden moduliert durch Waage und Jupiter

In den Relativen Zyklen der Aspekt-Verhältnisse der Planeten untereinander erlauben wir uns von Energie-Aspekten zu sprechen, wann immer zwei Planeten einen Aspekt bilden, d.h., in einem Winkel zueinander gemessen werden, welcher annähernd der Länge der Winkelstrecken in einer geometrischen Sternfigur der ersten 24 natürlichen ganzen Zahlen entspricht, wobei das Hauptgewicht vor allem auf den ersten 12 Sternfiguren liegt. Denn diese Sternfiguren oder Basis-Zahlensind auf völlig natürliche Weise mit den Planeten in der Abfolge ihrer Bahnen im Sonnensystem verwandt und ergo den Tierkreiszeichen in ihrer numerischen Abfolge vom Frühlingspunkt aus (siehe auchAbbildung 5undAbbildung 3)[18]. So entspricht der kürzlich exakt gewordene Aspekt der Opposition im 20jährigen Zyklus von Jupiter und Saturn der Sternfigur 2 oder der "Energie" des Zeichens Stier, die von Merkur gemäß seiner Stellung im Tierkreis moduliert wird. Der 172jährige Zyklus von Uranus/Neptun befand sich zuletzt 1993 im Aspekt der Konjunktion, die mit der Ordnungszahl 1 korreliert und damit das Verhältnis der beiden Planeten unter den Einfluss der damaligen Position des Helio-Barycenters stellt. Im vergangenen Jahr 2010 war Uranus dem Neptun dann bereits um 30° vorausgelaufen und bildete zu ihm den zunehmenden 1/12-Aspekt, der das Zeichen Fische, und die Zwergplaneten Pluto und Eris und ihre Zeichenstellung in den Fokus der Aspektdeutung bringt. In dieser Weise kann man dann mit allen potenziellen Planeten-Kombinationen verfahren, die in Abbildung 4 als schlichtes Kästchen erscheinen.

 

Die Zeit der "Großen Tiere"

Uranus ist der Taktgeber für die Entwicklungen, insbesondere für die jähen Umbrüche in der menschlichen Gesellschaft, für spektakuläre Unfälle, Katastrophen oder Revolutionen. Es gibt heute sicherlich keinen Astrologen der nicht um die herausragenden Zeitpunkte deutlicher Uranus-Aspekte weiß. In den 1820er Jahren trat Uranus in Konjunktion mit Neptun und in den ersten Grad des Zeichens Steinbock ein — beide in Konjunktion mit dem Sonnenapex, der die Richtung unseres Sonnensystems auf seinem Weg durch die Galaxis anzeigt. Parallel dazu änderten sich die sozialen und wirtschaftlichen Grundeinstellungen auf revolutionäre Weise. 172 Jahre später, 1993, wechselte mit der nächsten Uranus-Neptun-Konjunktion eine neue Phase materieller Massenproduktion die vorherige ab. Computerisierung — "World Wide Web" seit 21. April 1993, genau einen Tag nach der exakten sekundengenauen Konjunktion — und "New Technologies" markieren die Richtung des gesellschaftlichen Fortschritts am Anfang dieses neuen Uranus-Neptun-Zyklus ebenso wie die Auflösung der 3 Machtblöcke der West-, Ost-, und Neutral-Staaten-Bündnisse, zusammen mit dem Fall der Berliner Mauer und des "Eisernen Vorhangs", den einstmals unvermeidlichen Relikten aggressiver Feindbilder des "Kalten Krieges" nach dem Zweiten Weltkrieg.

Im August 1945 bestätigte es sich durch die Explosionen der beiden Atombomben über Hiroshima und Nagasaki zum ersten Mal unignorierbar, dass Uranus seinen Namen wohl zurecht erhalten hatte. Zum Höhepunkt und gleichzeitigen Ende des Zweiten Weltkriegs stand er in exakter Konjunktion mit dem aufsteigenden Knoten seiner Bahn, der in diesen Jahrhunderten seinerseits in Konjunktion mit dem aufsteigenden Sonnenäquator-Knoten (dem eigentlichen "Aszendenten der Menschheit") über 15° Zwillinge langsam, sehr langsam, im Tierkreis voranschreitet. Der Zeitpunkt des Abwurfs der ersten Bombe über Hiroshima am 6.8.1945 um 8:15 japanischer Zeit zeigt Uranus im geozentrischen Kosmogramm in exakter und Grad-genauer Konjunktion mit der Himmelsmitte des Ortes. Zufall? Oder hat der Pilot der amerikanischen Maschine den Zeitpunkt bewusst gewählt? Nach stundenlangem Anflug eher unwahrscheinlich!

Auch am Tag als der Reaktor in Tschernobyl außer Kontrolle geriet — Uranus nun, 41 Jahre nach Hiroshima, in der Nähe des absteigenden Sonnenäquatorknotens — geht er in jenen entscheidenden Minuten geozentrisch exakt am Horizont des Ortes auf (Grad-genaue Konjunktion mit dem Aszendenten), aus astrologischer Sicht mit geradezu verblüffender Deutlichkeit zum "passenden" Zeitpunkt. Uranus war außerdem deutlich beteiligt am Geschehen während der Verwüstungen des Hurrican Katrina (in Europa mit Alpenhochwasser) Ende August 2005 in Konjunktion mit der Erde, ebenso als "Mentor" einer ganzen Generation, im Herbst 1968, der dieses besondere Jahr ihren Namen gegeben hat, in Grad-genauer Konjunktion mit dem Punkt der Totalen Sonnenfinsternis; schließlich an 9/11, dem Tag des Anschlags auf das World Trade Center 2001, lief di